Keyvan Dahesch

* 26.12.1941 in Teheran
† 01.01.2018

Angelegt am 03.01.2018
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Über den Trauerfall (3)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Keyvan Dahesch, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Keyvan Dahesch

03.01.2018 um 16:49 Uhr von Redaktion

26. Dezember 1941 in TeheranIran; † 1. Januar 2018 in Bad Homburg vor der HöheDeutschland)[1] war ein sehbehinderter deutscher Journalist, Bürgerbeauftragter und Pressesprecher des Hessischen Landesamtes für Versorgung und Soziales iranischer Herkunft. Er wurde vor allem durch sein engagiertes Eintreten für die Rechte von Menschen mit Behinderungen bekannt

Leben

03.01.2018 um 16:50 Uhr von Redaktion

Keyvan Dahesch war seit Geburt blind. Da es in Teheran keine Schulen für Sehbehinderte gab, besuchte Dahesch zunächst eine Regelschule. 1957 wechselte er auf die Blindenschule der Christoffel-Blindenmission in Isfahan.

In der Hoffnung, dass deutsche Ärzte ihm helfen können, brachte ihn sein Vater 1958 nach Deutschland. Die Hoffnung wurde jedoch enttäuscht; Dahesch blieb im Alter von 16 Jahren alleine in Deutschland, wo er noch anderthalb Jahre in Stuttgart die Blindenschule der Nikolauspflege besuchte, bevor er von 1960 bis 1961 eine Ausbildung zum staatlich geprüften Masseur und medizinischen Bademeister in der Orthopädischen Universitätsklinik Friedrichsheim in Frankfurt am Main absolvierte. In der Zeit von 1961 bis 1971 absolvierte er Praktika und übte seinen Beruf in verschiedenen Kliniken und Heilstätten aus.


1970 wurde Keyvan Dahesch deutscher Staatsbürger. 1971 erhielt er ein Stipendium des Deutschen Gewerkschaftsbundes, das ihm das Studium der Volkswirtschaftslehre, der Soziologie und Arbeitsrecht an der Akademie der Arbeit in der Goethe-Universität ermöglichte. Während des Studiums begann Dahesch sich für Journalismus zu interessieren. Nach Beendigung des Studiums schloss er eine Ausbildung für die Verwaltungslaufbahn des gehobenen Dienstes beim Hessischen Landesamt für Versorgung und Soziales an, bei dem er nach bestandener Laufbahnprüfung von 1975 bis 2002 als Bürgerbeauftragter und Pressesprecher tätig war.Am 14. Dezember 1966 heiratete er seine in Bad Vilbel geborene Frau Anni, geborene Westerweller (1936–2016), die ebenfalls sehbehindert war und sich – wie ihr Mann – durch großes soziales ehrenamtliches Engagement auszeichnete. Beruflich arbeitete sie vom 1. Juli 1956 bis 31. Dezember 1996 als Sekretärin bei der Dresdner Bank AG in Frankfurt. Seit 1994 war sie ehrenamtliche Richterin am Sozialgericht in Frankfurt. Für ihre Verdienste erhielt sie 1993 die silberne Ehrennadel des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, 2002 die Bundesverdienstmedaille und 2008 den Ehrenbrief des Landes Hessen.[2]

In seiner Funktion hatte er vielfachen Kontakt zu Medien, die seine Entwicklung als freier Journalist unterstützen. Daheschs Themen-Schwerpunkt war die Sozial- und Wirtschaftspolitik. Seine Meldungen, Berichte und Reportagen fanden sich bei der Deutschen Presse-Agentur, in der Frankfurter RundschauSüddeutschen ZeitungDie ZeitOffenbach-Post, dem Hessischen Rundfunk und dem Deutschlandfunk. Dahesch war unter anderem Mitglied des Frankfurter Presseclubs und der Reporter ohne Grenzen. Er berichtete oft über das Leben behinderter Menschen und forderte im Sinne des Anwaltschaftlichen Journalismus vehement gleiche Rechte für sie ein.

Von 1973 bis 2011 lebte Keyvan Dahesch mit seiner Frau in Frankfurt-Bonames, seither wohnte das Ehepaar in Bad Homburg vor der Höhe.

Anni und Keyvan Dahesch-Stiftung


Am 3. Dezember 2006, den die Vereinten Nationen 1993 zum jährlich zu begehenden „Welttag der behinderten Menschen“ proklamiert haben, wurde die Stiftung in Anwesenheit der Oberbürgermeisterin Petra Roth im Kaisersaal des Rathauses Römer in das Goldene Stiftungsbuch der Stadt Frankfurt am Main eingetragen.Am 13. Juni 2006 gründete das Ehepaar die mit Urkunde des Darmstädter Regierungspräsidiums vom 22. August 2006 genehmigte gemeinnützige Anni und Keyvan Dahesch-Stiftung mit Sitz in Frankfurt. Stiftungszweck ist die Förderung und Unterstützung von Personen, die infolge ihres körperlichen, geistigen oder seelischen Zustandes auf die Hilfe anderer angewiesen sind.

Ehrenämter und Auszeichnungen

03.01.2018 um 16:52 Uhr von Redaktion

Dahesch übte zahlreiche Ehrenämter aus, so war er etwa seit 1977 ehrenamtlicher Richter beim Sozialgericht in Frankfurt am Main, war von 1982 bis 1992 Jurymitglied beim Bundesentscheid im Vorlesewettbewerb des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels in Frankfurt, seit 1992 Sozialbeiratssmitglied des Hessischen Rundfunks und Mitglied der SPD-Fraktion der zehnten Bundesversammlung am 23. Mai 1994 zur Wahl des Bundespräsidenten auf Vorschlag zahlreicher Behindertenorganisationen.


Ehrenbrief des Landes Hessen
 1983Aufgrund seines ehrenamtlichen Engagements und seiner journalistischen Tätigkeit erhielt Keyvan Dahesch zahlreiche Auszeichnungen, darunter:

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