Klaus Kinkel

* 17.12.1936 in Metzingen
† 04.03.2019

Angelegt am 05.03.2019
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Über den Trauerfall (6)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Klaus Kinkel, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Klaus Kinkel

05.03.2019 um 21:11 Uhr von Redaktion

Klaus Kinkel (* 17. Dezember 1936 in Metzingen; † 4. März 2019 in Sankt Augustin) war ein deutscher Politiker (FDP) und Jurist. Von 1979 bis 1982 war er Präsident des Bundesnachrichtendienstes, von 1991 bis 1992 Bundesminister der Justiz, von 1992 bis 1998 Bundesminister des Auswärtigen und von 1993 bis 1998 Vizekanzler. Von 1993 bis 1995 war er außerdem Bundesvorsitzender der FDP.

Leben und Beruf

05.03.2019 um 21:10 Uhr von Redaktion

Klaus Kinkel, Sohn eines westfälischen Vaters und einer schwäbischen Mutter, wuchs in Hechingen (Baden-Württemberg) auf. Sein Vater, der erst 1946 aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurückkehrte, war Internist und Kardiologe.

 

Nach dem Abitur 1956 am Staatlichen Gymnasium Hechingen absolvierte Kinkel zunächst ein Praktikum für Medizinstudenten in der Chirurgie am Kreiskrankenhaus in Balingen und fing ein Medizinstudium in Tübingen an. Er wechselte aber schnell ins Studienfach Rechtswissenschaft an der Eberhard Karls Universität Tübingen und später der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. 1960 beendete er das Studium mit dem Ersten juristischen Staatsexamen in Tübingen. Nach dem Referendariat am Landgericht Hechingen folgte 1965 das Zweite juristische Staatsexamen. 1964 wurde Kinkel an der Universität zu Köln mit der Arbeit Die Lehre von Popitz für die Gestaltung des gemeindlichen Finanzausgleichs zum Dr. jur. promoviert. Er trat dann in das Bundesamt für zivilen Bevölkerungsschutz, Vorläufer des Bundesamtes für Zivilschutz, ein und gehörte damit zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern, von 1966 bis 1968 war er zum Landratsamt Balingen abgeordnet. Nach seiner Rückkehr zum Bundesministerium des Innern war Kinkel von 1970 bis 1974 persönlicher Referent von Bundesminister Hans-Dietrich Genscher, zuletzt auch als Leiter des Ministerbüros.

 

Nachdem Genscher im Mai 1974 Außenminister geworden war (Kabinett Schmidt I), wurde Kinkel im Auswärtigen Amt Leiter des Leitungsstabes und 1979 Leiter des Planungsstabes.

 

Seit dem Regierungswechsel nach der Bundestagswahl 1998 und damit dem Ende seiner Amtszeit als Bundesaußenminister war er bis zu der Rückgabe der Zulassung als Rechtsanwalt in Sankt Augustin und engagierte sich in zahlreichen sozialen Projekten für die Belange von Menschen mit Behinderung. 2006 war Kinkel „Botschafter“ für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 der Menschen mit Behinderung. Bis Ende 2014 war er Vorsitzender der Deutschen Telekom Stiftung.

 

Kinkel war seit 1962 verheiratet mit seiner Frau Ursula („Uschi“) und Vater von vier Kindern. Seine älteste Tochter starb 1982 mit 20 Jahren bei einem Verkehrsunfall. Kinkel war seit seiner Studienzeit Mitglied der katholischen Studentenverbindung AV Guestfalia Tübingen im CV. Er wohnte in Sankt Augustin-Schmerbroich.

 

Klaus Kinkel starb am 4. März 2019 in Sankt Augustin.

Partei

05.03.2019 um 21:08 Uhr von Redaktion

Kinkel trat 1991 erst kurz nach seiner Ernennung zum Bundesminister der FDP bei. Vom 11. Juni 1993 bis zum 10. Juni 1995 war er Bundesvorsitzender der FDP. In seine Amtszeit als Bundesvorsitzender fielen 14 Wahlen, bei denen die FDP erhebliche Verluste hinnehmen musste; so verfehlte sie bei zwölf Landtagswahlen den Einzug ins Parlament. Kinkel kandidierte daher nach Ablauf seiner Amtszeit als Bundesvorsitzender 1995 nicht zur Wiederwahl; sein Nachfolger wurde Wolfgang Gerhardt.

Abgeordneter

05.03.2019 um 21:07 Uhr von Redaktion

Von 1994 bis 2002 war Kinkel Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier war er von 1998 bis 2002 stellvertretender Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion. Kinkel ist stets über die Landesliste Baden-Württemberg in den Deutschen Bundestag eingezogen. Die Unterlagen über seine Tätigkeit als stellvertretender Fraktionsvorsitzender befinden sich im Archiv des Liberalismus der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in Gummersbach

Öffentliche Ämter

05.03.2019 um 21:06 Uhr von Redaktion

Von 1979 bis 1982 war er Präsident des Bundesnachrichtendienstes. Im Oktober 1982 wurde er unter Hans A. Engelhard zum Staatssekretär im Bundesministerium der Justiz ernannt. Nach der Bundestagswahl 1990 wurde er am 18. Januar 1991 als Bundesminister der Justiz in die von Bundeskanzler Helmut Kohl geführte Bundesregierung berufen.

 

Nach dem Rücktritt von Hans-Dietrich Genscher wurde Kinkel am 18. Mai 1992 zum Bundesminister des Auswärtigen ernannt. Als im Januar 1993 der damalige Vizekanzler und Wirtschaftsminister Jürgen Möllemann von seinem Amt zurücktrat, wurde Kinkel am 21. Januar 1993 zusätzlich Stellvertreter des Bundeskanzlers. 1993 fasste er die Ziele der Innen- und Außenpolitik, wie er sie betrieb, so zusammen:

 

„Zwei Aufgaben gilt es parallel zu meistern: Im Inneren müssen wir wieder zu einem Volk werden, nach außen gilt es etwas zu vollbringen, woran wir zweimal zuvor [Anm.: gemeint sind die Entwicklungen, die in zwei Weltkriegen mündeten] gescheitert sind: Im Einklang mit unseren Nachbarn zu einer Rolle zu finden, die unseren Wünschen und unserem Potenzial entspricht. Die Rückkehr zur Normalität im Inneren wie nach außen entspricht einem tiefen Wunsch unserer Bevölkerung seit Kriegsende. Sie ist jetzt auch notwendig, wenn wir in der Völkergemeinschaft respektiert bleiben wollen. […] Unsere Bürger haben begriffen, dass die Zeit unseres Ausnahmezustandes [Anm.: gemeint ist die Teilung des Landes in BRD und DDR bis 1989] vorbei ist.“

 

– Verantwortung, Realismus, Zukunftssicherung. Deutsche Außenpolitik in einer sich neu ordnenden Welt. In: FAZ, 19. März 1993

Nach der Bundestagswahl 1998 und dem damit einhergehenden Regierungswechsel schied Kinkel am 26. Oktober 1998 aus der Bundesregierung au

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